Spur Acurol-N Filmentwickler und der Fomapan 400

Bislang bin ich hier nicht als besonders aktiver Fotolaborant in Erscheinung getreten. Das wird sich auch nicht wesentlich ändern, denke ich. Allerdings habe ich jüngst eine kleine Entdeckung gemacht, die ich gerne teilen möchte. Wer sich durch meine Bildstrecken auf der Seite Out There geklickt hat, ist sicherlich meine Vorliebe für relativ grobkörnige Schwar-Weiß-Aufnahmen mit harten Kontrasten aufgefallen. Die Bilder aus Berlin beispielsweise sind seinerzeit mit der LOMO auf Fomapan 400 entstanden. Entwickelt hatte ich in Rodinal. Das gefällt mir immer noch gut. Aber seit gestern habe ich einen neuen Weg gefunden, den Fomapan auch für Bilder einzusetzen, die scharf sein sollen. Das kannte ich bisher vom 400er nicht. Das Geheimnis liegt in der Sauce heißt es im Film Grüne Tomaten - in meinem Fall ist die Sauce ein anderer Entwickler!

Die Rede ist von einem Filmentwickler der Firma SPUR, dem Acurol-N. Ein Entwickler, der schon ein paar Jahre lang erhältlich ist, den ich auch immer mal wieder in Erwägung gezogen hatte, dann aber doch immer bei Rodinal blieb. Bis gestern… Anlass war ein kleiner Fotowalk am Ortsrand und die Idee, ein älteres Nikon Objektiv ausprobieren. Davon mehr bei anderer Gelegenheit. Wegen des trüben Wetters und weil gerade kein anderer Film zur Hand war, landete ein Fomapan 400 in der F-301. Die ersten Aufnahmen entstanden eher zufällig doch drinnen und deshalb landete das ISO Wahlrad fix auf 800. Ist ja sicherlich kein Problem, den 400er Film wird man wohl in Acurol-N auch auf ISO800 belichten können. Das wird das Datenblatt schon hergeben. Tut es aber nicht.

Was tun? Doch wieder Rodinal ansetzen? Nein - es musste Acurol-N sein. Also habe ich einen Versuch gestartet. Das hätte auch gründlich daneben gehen können. Basis war das Datenblatt und ein eher nach Gefühl angestellter Vergleich mit den Daten für Tri-X bei verschiedenen Empfindlichkeiten und Verdünnungen. Acurol-N reagiert sehr intensiv die Parameter Agitation und Verdünnung. Mein Wahl fiel auf 1+50 Verdünnung mit Dauerkipp während der ersten Minute und dann alle 5 Minuten für 15 Sekunden. Das ganze 27 Minuten und 30 Sekunden lang. Etwas zu lang, ehrlich gesagt. Dennoch sind die Negative mehr als brauchbar und lassen sich auf dem Epson V-700 einwandfrei scannen. Zu meiner großen Überraschung und Freude - und darum berichte ich überhaupt nur davon - sieht der gute alte Fomapan in diesem Entwickler bearbeitet tatsächlich deutlich anders aus als ich es bisher kannte. Davon gibt es demnächst mehr - bin schon sehr gespannt!


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Gitarrendetail, aufgenommen mit einem Nikon Micro-Nikkor 105/4.0 bei Offenblende,
Fomapan 400@800, gemesen auf die Schatten, entwickelt in SPUR Acurol-N 1+50, 27,5 Minuten
Für den Fomapan außerordentlich guter Schärfeeindruck und wunderbares Korn



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Detail einer Sperrbake (heißen die so?), Nikon Micro-Nikkor 105/4.0 bei f/5.6